„Joker: Folie à Deux“ bringt den Kultcharakter des Jokers zurück auf die große Leinwand, dieses Mal in einem noch intensiveren und psychologisch fesselnden Sequel. Todd Phillips‘ Fortsetzung des hochgelobten „Joker“ (2019) mit Joaquin Phoenix kehrt in die düstere Welt von Gotham City zurück, wo die Grenze zwischen Wahnsinn und Realität weiter verwischt wird. In diesem Film steht nicht nur Arthur Flecks innerer Konflikt im Fokus, sondern auch die unheilvolle Beziehung zu seiner mysteriösen Mitstreiterin, Harley Quinn, die von Lady Gaga verkörpert wird. Das Sequel verspricht eine musikalische und psychologische Achterbahnfahrt durch das labyrinthische Innenleben des Jokers.
Der Joker im Arkham Asylum
Die Handlung von „Joker: Folie à Deux“ setzt einige Jahre nach den Ereignissen des ersten Films ein. Arthur Fleck (Joaquin Phoenix), der mittlerweile als der berüchtigte Joker bekannt ist, befindet sich im Arkham Asylum, der berüchtigten psychiatrischen Anstalt in Gotham City. Eingesperrt und allein, ist Arthur noch tiefer in den Wahnsinn abgerutscht, geplagt von Visionen und den Auswirkungen seines ersten Aufstandes. Trotz seiner Inhaftierung hat seine Rebellion in Gotham tiefe Spuren hinterlassen, und die Stadt versinkt weiter in Chaos und Anarchie.
Die ersten Szenen zeigen Arthur, wie er in den tristen, grauen Fluren von Arkham herumwandert, zunehmend isoliert und von seiner eigenen gestörten Psyche gequält. Seine Vorstellung von Realität beginnt sich zu verschieben, und der Zuschauer wird in seinen verzerrten Geist hineingezogen, wo nichts so ist, wie es scheint.
Die Begegnung mit Harley Quinn
Eine zentrale Figur in „Joker: Folie à Deux“ ist Dr. Harleen Quinzel (Lady Gaga), eine ehrgeizige Psychiaterin, die im Arkham Asylum arbeitet. Ihre Faszination für den Joker beginnt als berufliches Interesse, verwandelt sich jedoch schnell in eine düstere Obsession. Harleen fühlt sich von Arthurs zerrissener Persönlichkeit und seiner Fähigkeit, Chaos zu verbreiten, angezogen. Ihre Sitzungen mit Arthur werden immer intensiver, und sie wird zunehmend von seinem Wahnsinn vereinnahmt.
Die Beziehung zwischen Arthur und Harleen entwickelt sich zu einer gefährlichen und toxischen Symbiose. Harleen nimmt den Namen „Harley Quinn“ an und schließt sich Arthur in seinem zerstörerischen Streben an, Gotham City weiter ins Chaos zu stürzen. In surrealen, oft musikalischen Momenten zeigt der Film, wie diese zwei gestörten Seelen eine bizarre Art von Liebe und Partnerschaft finden, die sie noch tiefer in den Wahnsinn treibt.
Die musikalische Dimension – Wahnsinn als Melodie
Eines der herausragendsten Elemente von „Joker: Folie à Deux“ ist die ungewöhnliche Entscheidung, das Sequel teilweise als Musical zu gestalten. In einigen Szenen brechen Arthur und Harley in Musicalnummern aus, die ihre innere Zerrissenheit und emotionale Intensität auf eine kunstvolle Weise ausdrücken. Diese musikalischen Momente reflektieren die psychische Instabilität der Charaktere und schaffen eine surreale Atmosphäre, die das Publikum noch tiefer in die zerrissene Realität des Jokers hineinzieht.
Die Musik wird zu einem Mittel, um den Wahnsinn der beiden Hauptfiguren darzustellen – als ob die Welt um sie herum nicht mehr durch gewöhnliche Kommunikation beschrieben werden könnte, sondern nur durch dramatische, übertriebene musikalische Ausbrüche. Dies verleiht dem Film eine einzigartige stilistische Ebene und unterscheidet ihn von klassischen Superheldenfilmen.
Der Fall von Gotham City
Parallel zu Arthur und Harleys persönlichem Drama wird Gotham City in „Joker: Folie à Deux“ noch weiter in den Abgrund gerissen. Die Ereignisse des ersten Films haben eine Welle der Gewalt und des Aufruhrs ausgelöst, die nun außer Kontrolle geraten sind. Die Stadt versinkt im Chaos, und die öffentliche Ordnung bricht zusammen.
Arthur und Harley sehen in diesem Chaos eine Gelegenheit. Sie entscheiden sich, die Revolution zu steuern und Gotham in ihrem Bild zu formen – eine anarchische, gesetzlose Stadt, die von Gewalt und Wahnsinn regiert wird. Im Finale des Films erreicht die Eskalation ihren Höhepunkt, als Arthur und Harley einen entscheidenden Angriff auf die herrschenden Mächte der Stadt planen.
Ein verstörendes Finale
„Joker: Folie à Deux“ endet in einem verstörenden, aber dennoch fesselnden Finale, das den Zuschauer in die tiefste Dunkelheit des menschlichen Geistes führt. Die Beziehung zwischen Arthur und Harley gipfelt in einem Wahnsinnsakt, der nicht nur Gotham City, sondern auch ihre eigene Realität für immer verändert. Ob der Joker letztendlich triumphiert oder in seiner eigenen geistigen Zerstörung untergeht, bleibt offen – aber der Film hinterlässt ein bleibendes Gefühl der Unruhe.
Darsteller und Produktionsdaten
- Regie: Todd Phillips
- Drehbuch: Todd Phillips, Scott Silver
- Produzenten: Todd Phillips, Bradley Cooper, Emma Tillinger Koskoff
- Hauptdarsteller:
- Joaquin Phoenix als Arthur Fleck / Joker
- Lady Gaga als Dr. Harleen Quinzel / Harley Quinn
- Zazie Beetz als Sophie Dumond
- Brendan Gleeson in einer noch unbekannten Rolle
- Catherine Keener in einer noch unbekannten Rolle
- Produktionsfirmen: Warner Bros. Pictures, Village Roadshow Pictures
- Laufzeit: ca. 140 Minuten
- Drehorte: New York City, Los Angeles
- Musik: Hildur Guðnadóttir