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Babylon Berlin

Die Serie Babylon Berlin entführt Zuschauer in das Berlin der 1920er Jahre – eine Zeit des Überflusses und der Dekadenz, aber auch voller sozialer Konflikte und politischer Umwälzungen. In einer atemberaubend dichten Inszenierung von Korruption, Verbrechen und Glamour offenbart die Serie eine düstere, doch fesselnde Welt voller Intrigen, die bis heute nichts an Faszination verloren hat.

Babylon Berlin basiert auf den Kriminalromanen von Volker Kutscher und wird von Kritikern als eines der besten deutschen TV-Serienprojekte gefeiert. Die Serie taucht tief in die Weimarer Republik ein und entfaltet eine komplexe Geschichte rund um Kriminalität, Liebe und Verrat in einem turbulenten Berlin. Die Handlung folgt dem Polizeikommissar Gereon Rath, der aus Köln nach Berlin kommt und dabei zunehmend in die düstere und gefährliche Welt der Hauptstadt der 1920er Jahre hineingezogen wird.

Eine Reise ins Berlin der 1920er Jahre

Die 1920er Jahre in Berlin waren eine Zeit enormer Umbrüche und Widersprüche. Auf der einen Seite galt Berlin als Schmelztiegel von Kultur, Kunst und Innovation – die Cabarets boomten, die Mode war extravagant, und das Nachtleben pulsierte. Gleichzeitig waren die Straßen der Stadt von sozialen Spannungen und politischen Kämpfen geprägt. Die wirtschaftliche Not und der aufkommende Nationalsozialismus boten ein düsteres Gegengewicht zum kulturellen Aufschwung.

Das Setting: Berlin zwischen Glanz und Elend

Die visuelle Welt von Babylon Berlin wird durch die meisterhafte Inszenierung von Dekadenz und Verfall geprägt. Die Serie ist nicht nur eine Krimigeschichte, sondern auch ein historischer Thriller, der die gesellschaftlichen Spannungen der damaligen Zeit aufnimmt und intensiv erfahrbar macht. Die Szenen sind oft in schattigen Farben gehalten, die die bedrückende Atmosphäre des Zeitalters widerspiegeln, in dem die Protagonisten leben.

Die Handlung: Intrigen, Verrat und verzweifelte Liebe

Die Geschichte beginnt im Jahr 1929 und begleitet Gereon Rath, einen ehrgeizigen Ermittler aus Köln, der nach Berlin kommt, um eine Ermittlung gegen einen Erpresserring zu leiten. Schnell wird klar, dass Gereon nicht nur gegen äußere Feinde kämpfen muss, sondern auch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Besonders die junge Stenotypistin Charlotte Ritter spielt in seinem Leben eine besondere Rolle – sie hilft ihm nicht nur bei Ermittlungen, sondern entwickelt sich selbst zur ambitionierten Ermittlerin.

Babylon Berlin entfaltet einen umfassenden Spannungsbogen, der sich über mehrere Staffeln erstreckt und in dessen Verlauf das Berliner Nachtleben, politische Intrigen und die aufkeimende Bedrohung des Nationalsozialismus miteinander verwoben sind. Dabei begegnen dem Zuschauer verschiedenste Charaktere, deren Geschichten miteinander verknüpft sind und die symbolisch für die widerstreitenden Kräfte der damaligen Gesellschaft stehen.

Die Charaktere: Zwischen Macht und Moral

Babylon Berlin besticht durch eine Vielzahl an Charakteren, die jeweils einen spezifischen Aspekt der Weimarer Gesellschaft verkörpern und den Zuschauer auf verschiedene Weise fesseln:

  • Gereon Rath (Volker Bruch): Der Polizeikommissar, der zwischen seiner Pflicht, seinem Gewissen und seinen inneren Dämonen hin- und hergerissen ist.
  • Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries): Eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die davon träumt, Kommissarin zu werden, und trotz aller Hindernisse ihren Weg geht.
  • Bruno Wolter (Peter Kurth): Gereons Kollege, dessen korrupte Machenschaften und moralische Flexibilität ihn immer wieder in Konflikt mit Gereon bringen.
  • Alfred Nyssen (Lars Eidinger): Der zwielichtige Industrielle, der die politische Instabilität ausnutzt, um seinen eigenen Einfluss zu stärken und an der Macht zu bleiben.

Die Serie zeigt eindrucksvoll, wie sich persönliche Interessen und politische Überzeugungen in den Leben der Charaktere überkreuzen. Diese Vielfalt an Persönlichkeiten und die Tiefe ihrer Geschichten machen die Serie besonders realitätsnah und mitreißend.

Die Themen: Politische Spannungen und gesellschaftliche Brüche

Babylon Berlin greift tiefgreifende Themen auf, die die Weimarer Republik prägten, und zeigt, wie fragil die damalige Gesellschaft war. Die wachsende soziale Kluft, die politische Polarisierung und der aufkommende Nationalsozialismus wirken wie unterschwellige Ströme, die unaufhaltsam auf den Abgrund zusteuern.

Die Serie verdeutlicht eindrucksvoll, wie die politische Zerrissenheit der 1920er Jahre, die sich in linksextremen und rechtsextremen Bewegungen ausdrückt, das tägliche Leben beeinflusst und wie schwer es ist, in einem solchen Umfeld neutral zu bleiben. Zugleich ist die Serie eine Zeitreise in eine Ära, die voller technologischer und kultureller Fortschritte war, gleichzeitig aber auch von dunklen Schatten überlagert wurde.

Produktion: Historische Authentizität auf höchstem Niveau

Die Produktion von Babylon Berlin ist eine der aufwändigsten und teuersten Serienproduktionen in Deutschland und auch international ein Meisterwerk. Die Serie wurde von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries inszeniert, die großen Wert auf historische Genauigkeit und detailgetreue Inszenierung legten. Drehorte, Kostüme und Kulissen wurden sorgfältig rekonstruiert, um die Atmosphäre der Zeit authentisch wiederzugeben.

Durch den hohen Produktionsstandard und das beeindruckende Setting, das die Berliner Moderne mit dem Flair der 1920er Jahre kombiniert, ist Babylon Berlin nicht nur eine kriminalistische Erzählung, sondern auch eine visuelle Zeitreise.

Hauptdarsteller und Produktionsdetails

RolleSchauspieler
Gereon RathVolker Bruch
Charlotte RitterLiv Lisa Fries
Bruno WolterPeter Kurth
Alfred NyssenLars Eidinger
Dr. SchmidtJens Harzer
Greta OverbeckLeonie Benesch

Produktionsdaten:

  • Regisseure: Tom Tykwer, Henk Handloegten, Achim von Borries
  • Erstausstrahlung: 2017
  • Produktionsunternehmen: X Filme Creative Pool, ARD Degeto, Sky Deutschland
  • Staffeln: 4
  • Genre: Kriminalserie, Historienserie, Drama
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Laufzeit: ca. 45 Minuten pro Episode

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